Montag, 27. Januar 2014

Das Ed Snowden Interview

Zunächst fällt das luxuriöse Interieur auf, in welchem das Interview stattfand. Das soll offenbar den Geld-Eliten unter den deutschen TV-Zuschauern signalisieren: Ed Snowden ist einer von uns, also macht Euch keine Sorgen, er wird / wir lassen ihn nichts verraten, was unseren Wohlstand und unsere Macht gefährden könnte. Ob Snowden das so wollte, oder sich dieses Umstandes gar nicht mal bewusst war, und der Ort des Interviews vom Sender so ausgwählt war, ist egal, denn einer von beiden hat den Ort bestimmt und damit eine Botschaft übermittelt. Selbst wenn es nur der typisch deutsche Hang zu Goldrandlösungen, und der ARD zum Luxus sein sollte, so tangiert das nicht die o.g. Botschaft, sie wäre dann nur unbewusst übermittelt. Tatsächlich sind in der Sache (mittlerweile) die Medien in einer Schlüsselposition, nicht mehr Ed Snowden, denn der hat sein gesamtes Material den Medien übergeben und überlässt es den Journalisten zu entscheiden, was sie veröffentlichen wollen; und die tun nichts, was die herrschenden Macht- und Vermögensverhältnisse erschüttern könnte - die aktuelle Demontage des ADAC reiht sich ein die schrittweise Beseitung aller anderen Machtzentren ausser den Medien (sind demnächst vielleicht die Gewerkschaften dran, noch weiter entmachtet zu werden?). Folglich wurde bislang auch nur ziemlich banales Zeug zum Fall Snowden veröffentlicht. - Warum hat ein deutscher TV-Sender erst nach so langer Zeit ein Interview mit Ed Snowden gemacht, und dann nur eine halbe Stunde, wo doch seine Entülllugen anscheinend fast nur Deutschland betreffen? Dass Snowden nicht früher wollte, ist unwahrscheinlich, denn schliesslich hat er die Öffentlichkeit ge- und angeblich in Deutschland um Asyl er-sucht. - Wenn Snowdens Enthüllungen angeblich die ganze Welt betreffen, warum hat noch kein einziger TV-Sender der restlichen Welt ein Interview mit ihm gemacht, nichteinmal ein Sender seines Gastlandes? Im Sender Russia Today hiess es sogar, Snowden sei während seines angeblichen Aufenthalts im Transitbereich eines Moskauer Flughafens dort nicht auffindbar gewesen, es gebe dort auch gar keine Möglichkeiten für einen längeren Aufenthalt. - Snowden überlässt die Entscheidung über die Veröffentlichung seines den Medien übergebenen Materials den Journalisten. Wenn er den Medien so vertraut, weil die angeblich unabhängig sind, warum hat er sein Material nicht auch US-Medien übergeben, und warum hat noch kein US-Sender ihn interviewt (zB CNN) und warum ist das kein Thema im Interview? - Warum hat Snowden seine Unterlagen nicht an Wikileaks übermittelt, und warum wurde das Thema nichteinmal erwähnt? - Auf zwei Fragen des Journalisten antwortet Snowden er dürfe das nicht sagen, das sei geheim. Folglich war alles von ihm bisher Gesagte nicht geheim. Also Snowden beantwortet einen Teil der Fragen nicht, weil das geheim sei, und er beantwortet einen anderen Teil der Fragen nicht, weil er den Journalisten überlassen wolle, welche Dinge sie aus dem ihnen übergebenen Material veröffentlichen wollen. Im Grunde entwirft Snowden selbst nur ein allgemeines und bereits bekanntes Szenario, was technisch möglich ist und getan wird. Das erzählen uns aber auch diverse Techniker und Journalisten seit langem. Er nennt keine wirkllichen Geheimnisse und keine konkreten Fälle schlimmer Folgen für Menschen, durch die Überwachung. - Dass (auch) die USA (wie jedes Land) im Rest der Welt Wirtschaftsspionage betreiben ist ein alter Hut und wurde zuletzt vor einigen Jahren im Zusammenhang mit ECHELON diskutiert. Warum wurden die Snwoden-Enthüllungen nicht verglichen und in den Zusammenhang gestellt mit ECHELON? Also die Frage, was ist neu, was ist anders, was ist schlimmer, seit ECHELON, wurde nicht gestellt. - Die Tatsache des "technischen Gedankenlesens" taucht als Wissenschaft- bzw Technik-Thema gelegentlich in den Medien auf, und ist sicher in erster Linie eine heisse Sache für jeden Geheimdienst. Warum ist das kein Thema für Snowden und das Interview? - Warum wurde mit Snowden nicht über Möglichkeiten der Abwehr und des Widerstandes gesprochen? Warum scheint Snowden ganz entspannt das Geschehen um ihn herum aus dem Luxussessel zu betrachten, anstatt sich an Entwicklungen und Ideen zum Widerstand zu beteiligen? Interessant fand ich eine Stelle im Interview, als Snowden sagt, die Geheimdienste hören auch Richter ab und können so Gerichtsprozesse manipulieren. Tatsächlich ist es noch schlimmer: auch Gerichtsjuristen und Rechtsanwälte sind Teil der Geheimdienste oder werden von denen erpresst oder eingekauft. Ich selbst habe es immer wieder erlebt und erlebe es ständig, dass selbst schlimmste oder eindeutige Rechtsbrüche zu meinem Schaden von der Justiz kaltschnäuzig immer wieder vom Tisch gewischt werden, weil es den Herrschenden so gefällt, und Anwälte ganz dreist Parteiverrat begehen, wobei hinter all dem geheime Strippenzieher erkennbar sind. Also der Staat mit seinen Institutionen ist längst unterwandert und in der Hand geheimer Mächte, und nur noch hohle Kulisse! Insofern ist der Begriff vom "Tiefen Staat" irreführend, weil die dahinter stehende Macht den Staat nicht als Staat erhalten will, sondern nur als Kulisse, und selbst nicht nur ein tiefer sondern auch ein globaler Über-Staat ist. Also tief und hoch, und dazwischen der übliche Staat, wie ein Werkstück im Schraubstock. Für mich sieht das Thema Snowden nach einer grossen Inszenierung von Medien und Geheimdiensten aus, die sich gegenseitig reinwaschen (eine Hand wäscht die andere). Die Medien helfen mittels Snowden den Geheimdiensten von deren wahren Möglichkeiten und Praktiken abzulenken (technisches Gedankenlesen und Unterwanderung aller Institutionen und Schlüsselpositionen in Staat und Gesellschaft), und die Geheimdienste haben den Medien mit Snowden eine telegene Figur überstellt, welche der Öffentlichkeit den Eindruck suggeriert, die Medien seien unabhängig und nicht Teil der Geheimdienste, und aus dem angeblich übergebenen Geheimdienstmaterial träufeln die Medien Monat für Monat, Woche für Woche lauter längst bekannte Überwachungs-Kleinigkeiten in die Öffentlichkeit, um die wirklichen Praktiken zu verschleiern und die Bevölkerung mit dem Thema zu übersättigen.

Freitag, 3. Januar 2014

Churchill über Klon-Fleisch

So soll sich Winston Churchill bereits 1932 über die Fleischerzeugung Gedanken gemacht haben: "In 50 Jahren sollten wir die Absurdität hinter uns gelassen haben, ein ganzes Huhn zu züchten, nur weil wir die Brust oder die Flügel essen wollen, indem wir diese Teile unabhängig in einem geeigneten Medium züchten." Quelle