Samstag, 20. November 2021

* zuviel CO² in der Luft

 Spontan erscheint es natürlich absurd widersprüchlich, wenn ich hier zuviel CO² in der Luft reklamiere, und gleichzeitig Werbung mache für offene Feuer in Aufenthaltsräumen, um das Corona-Virus zu killen und zu schädigen. 

Aber der Widerspruch existiert nicht wirklich, denn erstens geht es nur um die Winterzeit, und jede offene Flamme im Raum heizt ihn auch mit auf, erspart also Heizenergie und damit mindestens soviel CO² wie durch offenes Feuer produziert wird.

Samstag, 11. September 2021

Offener Brief an den VDÄÄ anlässlich der Löschung meines Hyperlinks im Blog nach dorthin

Ein Mensch wird krank, und er kann auf zwei unterschiedliche Arten damit umgehen: Entweder er versucht selbstständig und mit eigenen Möglichkeiten sein Problem zu lösen, versucht dabei auch neue Wege; oder er übergibt sein Problem, also sich selbst, gleich dem Fachmann. Sich quasi graswurzelmässig selbst zu helfen ist demokratisch, sich ohne eigenes Bemühen sofort einem Fachmann zu überantworten, ist es nicht. Auch auf der nächsten Stufe gibt es zwei diametral entgegen gesetzte
Wege: Der eine Arzt versucht beim Patient soviel Eigenverantwortung und
Eigeninitiative zu stärken, wie möglich, und nur dort zu assistieren, wo es für den Patienten nicht anders geht und wo der medizinische Fachmann einfach einen Vorsprung hat, den er dem Patienten zu Gute kommen lassen kann. Der andere Arzt macht den Patienten zum Objekt seines Handelns, so weit es irgend geht, gibt ihm aber gleichzeitig das Gefühl, souveränes Subjekt empfangener Wohltaten zu sein.

Eine demokratische Medizin verstehe ich somit als eine Medizin, welche die
Unabhängigkeit und die Selbstheilung der Patienten fördert und stärkt. Das
macht aus kranken Menschen keine abhängigen Empfänger elitärer
Wohltaten, sondern souveräne Bürger, und senkt nebenbei die Kosten. Eine
demokratische Medizin heisst nicht, den technischen Fortschritt abzulehnen - ganz im Gegenteil! Der soll nicht - wie im aktuellen System - Mittel zum Zweck der Profitmaximierung und der Patientenselektion sein, also nur dort angewendet werden wo Geld zu holen ist, sondern die Technik soll allen Patienten zu Gute kommen.

Der Mensch ist im Grunde eigentlich der gleiche geblieben wie vor tausenden
Jahren: Er braucht sauerstoffreiche, saubere Luft zum Atmen, sauberes
Wasser zum Trinken, Proteine, Kohlenhydrate und Vitamine zum Essen, und
noch ein paar andere physische und psychische Dinge für seine Gesundheit,
Leistungsfähigkeit und sein Wohlbefinden. Dazu gibt es ein ebenso tausende
Jahre altes, aus Erfahrung geborenes Wissen der Menschheit.
Eine demokratische Medizin müsste dieses Wissen fachmännisch sammeln
und für Theorie und Praxis allen verfügbar machen - also Fachleute und
Mittel anbieten, zur Anwendung dieses alten Wissens. Und die daraus
resultierenden Kosteneinsparungen müssten allen zu Gute kommen.
Von all dem kann ich aber beim Verein demokratischer Ärtzinnen und Ärzte
auf deren Website nichts erkennen!
Wo ist ein demokratischer Schulterschluss zwischen Ärzten und Patienten zu
erkennen? Ich sehe keinen auf der Website des VDÄÄ.
Wo wird aktiv und erkennbar daran gearbeitet, die positiven Einrichtungen
einer an den Bürgern orientierten sozialen Medizin konkret im Alltag zu etablieren? Beispielsweise durch Gründung von zentralen Stadtteilambulanzen, statt unzähligen niedergelassenen Ärzten auf der einen, und Gross- und Privatkliniken auf der anderen Seite.
Oder, ganz besonders grundlegend und darum wichtig: ein anderes Finanzierungsmodell von Gesundheit, vielleicht nach
norwegischem Vorbild: Ärzte verdienen nicht an kranken Bürgern, sondern
werden unabhängig davon bezahlt, etwa als eine lebenslange Einkommensgarantie, ähnlich wie im Krankenhaus, jedoch ohne die negativen Aspekte eines Krankenhausarztdaseins. Dazu vielleicht ein Bonus-Malus-System nach Bewertungen durch Patienten.
Klar ist doch wohl auch, dass es viele gute, alte, bewährte Methoden von
Diagnose und Therapie gibt, die von modernen Verfahren verdrängt wurden,
jedoch häufig nicht, weil die medizinisch besser sind, sondern weil sie für
Ärzte oder Industrie lukrativer sind oder passender im Sinne einer immer mehr bevormundenden, also antidemokratischeren Medizin. Solche altbewährten, natürlicheren Verfahren und Mittel (etwa die Thermografie um Entzündungen zu entdecken) zu bewahren, zu sammeln und wieder anzubieten, wäre eine ganz wichtige Aufgabe einer demokratischen Medizin!
Von all dem sehe ich leider nichts auf der Website des VDÄÄ.
Letzte und aktuelle Beispiele: zum Thema zentrale Speicherung aller Patientendaten auf Internet-Servern ist nach anfänglichem Protest nun nicht mehr viel zu hören. Und KrankenhausInfektionen und multiresistente
Keime (MRSA). Ein Riesenthema, offenbar aber nicht für den VDÄÄ. Warum nicht?
 

Der Blogger

Montag, 24. Mai 2021

Fortsetzung: "Nicht die Nazis haben die Ärzte gebraucht, die Ärzte haben die Nazis gebraucht." [Ernst Klee]

 Es gibt die Redensart "Essen und Trinken halten Leibe & Seele zusammen", also dursten und hungern trennt Leib und Seele langsam voneinander. Warum nicht diesen Umstand nutzen und die Sterbewilligen dabei medizinisch begleiten, womöglich auch geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, damit die freiwillig Durstenden und Hungernden über Tage und Wochen in Ruhe ins Jenseits dämmern können. Getränke und Nahrung mmüssten immer in Reichweite sein, damit zu jedem Zeitpunkt Freiwilligkeit garantiert ist und der Vorgang jederzeit abgebrochen werden kann. Bei Krebskranken könnte etwa jederzeit eine Spontanheilung geschehen oder ein anderer Lebensmüder könnte während des Wochen langen Fastens zu einer elementaren Erkenntnis gelanden und doch noch weitleben wollen. Darum wäre für Ärzte und Pflegende diese Sterbemethode besser mit ihrem Berufsethos vereinbar. Wenn dann wirklich der Point of no return erreicht ist, dann könnte von aussen ohnehin nicht mehr erfolgreich zurück ins Leben interveniert werden, selbst wenn die Pflegenden wollten. Das Sterbefasten wäre meiner Ansicht nach eine Methode die nahezu allem und jedem Gerecht werden könnte. Der Vorgang ist für alle Seiten mit etwas Kosten und Mühen verbunden, macht es niemanden zu leicht, schützt dadurch eher vor Mißbrauch und Fehlentscheidungen als das Verabreichen und Trinken eines Giftbechers, es macht die Sterbewilligen weitgehend zu Herr/innen des Verfahrens, es ist kein "schönes Sterben" (Euthanasie), sondern ein Würde volles, menschliches, archaisch-zivilisiertes Sterben, ein Vorgang mit natürlicher äusserer und innerer Entwicklung.
Welche eigene Erfahrung habe ich mit dem Thema. Mein alter Vater ist vor einigen Wochen zu Hause im Bett relativ natürlich gestorben, nach vielen Jahren des langsamen körperlichen Zerfalls. Relativ natürlich, weil er in seinen letzten Tagen und Nächten starke Beruhigungsmittel bekommen hat, die - wie ich es deute - als eine Art Kontrastverstärker gewirkt haben: stärker wachen, tiefer schlafen, mehr leben, richtig tot sein. Ich war in seinen letzten Stunden bei ihm, und als er morgens nach dem Aufwachen wieder ruhig im Bett lag, aber beim Atmen stark röchelte fragte ich mich, warum er nicht ruhig atmete und wie lange man als Angehöriger zu Hause das aushalten kann. Meine Mutter flößte ihm einen Löffel voll ärztlich verordnetem Beruhigungsmittel ein. Als wir etwa eine halbe Stunde später wieder in sein Zimmer kamen, war mein Vater tot. Ich denke, das Beruhigungsmittel hat quasi gerundet: ist er dem Leben oder dem Tod näher, und es hat abgerundet. Obwohl ich eigentlich ein Verfechter größtmöglicher Natürlichkeit bin, bin ich doch froh, meinen Vater nicht vielleicht noch Stunden lang habe röcheln hören müssen. Anderseits ist die Vorstellung aber auch grausam, einen natürlichen Prozess einfach so chemisch abgeschnitten zu haben. Die Frage drängt sich natürlich auf, ob der Unterschied so entscheidend ist, zwischen dem chemischen Kick ins Jenseits wenn jemand ohnehin nur noch wenig ansprechbar ist und wohl in wenigen Stunden sterben wird und seine Sterbensäusserung (röchelnde Atmung) als Belastung empfunden wird (für mich, vielleicht nicht für meine Mutter), und auf der anderen Seite der Gabe eines Giftbechers für einen zwar unheilbar Kranken, der aber vielleicht noch Wochen, Monate oder Jahre leben könnte, der aber seine Lebensqualität als zu schlecht emfpindet, um weiterleben zu wollen, und damit einverstanden ist durch ein Gift sofort zu sterben.
Andere Erkenntnis zum Thema habe ich etwa aus einem Dokufilm im TV vor vielen Jahren, in welchem ein eigentlich gesund wirkender, kräftiger Mann mittleren Alters mit zunehmenden unheilbaren Schluckbeschwerden und Sprechbroblemen sich entschied, in die Schweiz zu fahren um sich dort einen Becher Gift verabreichen zu lassen, an dem er dann sofort sterben wird. Es wurde gezeigt wie er seinen Nachlass regelt und Abschied von seinen Freunden und seiner Frau und Sohn und Tochter nimmt, die ihn noch mit in die Schweiz begleitet haben, wo er dann tatsächlich sich hat vergiften lassen. Also jemand der vorwiegend auf Basis einer trostlosen Perspektive vorsorglich sich das Leben nimmt, bevor er so schwer behindert ist, dass er das nicht mehr machen kann. Ich finde das einerseits verdammt respektabel konsequent und mutig; anderseits aber auch irgendwie maschinenhaft, herzlos, unflexibel, unkreativ, ideenlos. Ist das Leben nicht eine ständige Improvisation mit dem was man ist und hat, das Beste draus zu machen, bis irgendwann gar nichts mehr geht? Ich kann beiden Positionen etwas abgewinnen und es kommt auf den Einzelfall an.

Donnerstag, 22. April 2021

Fortsetzung: Demokratie & Rechtstaat eingefroren

Sklaven-Aufseher oder der Plantagenbesitzer nehmen sich von einem jungen verliebten Sklaven-Pärchen die Frau und vergewaltigen sie, vielleicht sogar vor den Augen ihres Freundes. Jeder wird wohl nicht zu Unrecht vermuten, dass die Frau und ihr Freund voll glühenden Hasses auf die Vergewaltiger sein werden. Der oder die Täter werden den Freund darum besonders scharf im Auge behalten und vielleicht sogar beschliessen, es sei am besten ihn schnell und für immer daran zu hindern, Rache zu nehmen. Sei es dass man ihn verstümmelt und verkrüppelt, sei es dass man jede kleine Verfehlung von ihm zum Anlass nimmt, ihn öffentlich und hart aber scheinbar gerecht zu bestrafen, oder sei es dass man ihn Lebens gefährliche Arbeiten verrichten lässt, die man sonst nur von alten Sklaven machen lässt, deren sicheres Ableben man damit determiniert.

Also man erzeugt wissentlich Opfer und damit "Gefährder", und sorgt anschliessend dafür, dass diese anhand eines erwartbaren Verhaltens derart bestraft werden können und scheinbar gerechterweise dürfen, dass sie für immer "ausgeschaltet" sind.
Auch im heutigen Staat ist eine derartige Praxis nicht nur möglich, sondern real!
Der Staat erzeugt wissentlich Opfer, und weil niemand sich zum Opfer machen lassen will, darf man Rachegedanken erwarten. Der Staat definiert das Opfer zum Gefährder, weil das niemand kontrolliert oder verhindern kann; vielleicht provoziert man zuvor ein paar Aus- und Auffälligkeiten des emotional aufgeladenen Opfers, um für Aussenstehende einen Vorwand zu liefern für die Selektion des Opfers als "Gefährder", und der Staat verschleiert den tatsächlichen, vorangegangenen Opferstatus des "Gefährders", er ist einfach nur noch ein "Gefährder". Als "Gefährder" darf das Opfer total überwacht und eingehegt werden, kann also nichtmal ungehindert vor einem Gericht sein Recht als Opfer auf Wiedergutmachung und Bestrafung der Täter erstreiten, weil jeder seiner Schritte den staatlichen Überwachern vorher bekannt ist und sie präventive Sabotagemaßnahmen ergreifen können - etwa Briefe, Faxe, eMails abfangen oder ihren Inhalt manipulieren, Dokumente, Akten fälschen, den Rechtsanwalt unter Druck setzen usw.. Das passiert alles tatsächlich, keine Phantasie!

Dieses real existierende Prinzip einer Art geheimen Sklavenhalterstaates, dass sich eigentlich denklogisch zwingend aus der vorhandenen Faktenlage aus realer Macht und Rechtslage ergibt, diesen denklogischen Schritt in die Wirklichkeit hat Darnstädt vermieden. Dafür tummelt er sich umso unterhaltsamer in der gemütlichen Abstraktheit seiner rein juristischen Fachsimpelei.

Bei den sehr umpfangreichen Erörterungen über die Frage, ob Terroranschläge als Krieg oder als Verbrechen einzuordnen seien, und damit die Frage, ob für "Gefährder" Kriegsrecht / Polizeirecht oder die Grundrechte gelten, und ob für Terroristen nun Soldaten oder Polizisten zuständig sein sollten, wird merkwürdigerweise keinerlei Aufstellung über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Krieg und Terror gemacht. Mache ich das hier mal: 
Vorab die Feststellung, dass mir erst jetzt deutlich geworden ist, warum nach Terroranschlägen Politiker dauernd von einem "Angriff auf den Staat bzw Rechtstaat" geredet haben, was ich nie nachvollziehenn konnte. Es ging diesen Scharfmachern offenbar darum, Terroristen und Terrorverdächtige nicht als Verbrecher zu behandeln, sondern als feindliche Soldaten, denn diese darf man ohne weitere Umstände töten. Wer auf einer polizeilichen "Gefährder"-Liste geführt wird, ist damit quasi Recht los. Darüber handelt das hier besprochene Buch.

Mir ist bei den meisten mir bekannten Terroranschlägen, die in westlichen Ländern begangen wurden, aufgefallen, dass die Anschlagziele ganz überwiegend, ja fast ausschließlich zivile Einrichtungen und Personen waren, so gut wie nie militärische oder andere System tragende Institutionen wie etwa Waffenfabriken, Polizei- oder Geheimdienstzentralen, Big-Brother-Labore etc. Statt dessen: Weihnachtsmarktanschlag in Berlin, Oktoberfestattentat, Ferienlager-Anschläge in Norwegen, Vorortzüge in Madrid, U-Bahnen in London, Konzerthalle Bataclan in Paris, Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris, World Trade Center in New York (und ein kleiner Teil des Pentagon), und einige mehr.  
In einem Krieg werden aber vorzugsweise oder fast ausschließlich nicht zivile sondern militärische Ziele und die Infrastruktur angegriffen, denn man will ja den Feind / Gegner schwächen und am Zurückschlagen hindern. In der Hinsicht gleichen Terroranschläge also nicht einem (asymetrischen) Krieg, sondern dem Verbrechen.    
           
Krieg wird auch definiert als gewaltsames und entgrenztes Bestreben eines Staates, einem anderen Staat seinen Willen auf zu zwingen. Vor einem Krieg gibt es eine Kriegserklärung, und selbst wenn nicht, etwa weil sich ein kleiner Konflikt bis zu einem Kriegsausbruch hochschaukelt, so sind doch die Positionen und damit die Ziele der Kontrahenten bekannt. Also es gibt ein konkretes Kriegsziel das erreicht werden soll, meist ein umstrittenes Stück Land wieder zu repratiieren. Von islamistischen Terroristen ist nicht bekannt, was die nun eigentlich konkret für ein jeweiliges Ziel mit ihrem Anschlag verfolgen. Sei es, dass die Terroristen sich selbst vernichten oder Polizei das tut, man kann sie nicht mehr fragen, und die wenigen lebenden Terroristen fragt anscheinend keiner, oder deren Antworten will man lieber nicht öffentlich machen. Wenn Bekennerschreiben auftauchen, dann bekennt sich angeblich eine bekannte Gruppe, aber ob und welches Ziel mit dem Anschlag verfolgt wird, bleibt unbekannt. Al Kaida / Usama Bin Ladin, der IS hatten / haben / hat ja wohl nicht ernsthaft vor, in der EU einen islamistischen Staat errichten zu wollen (wohl kaum in dem man mit dem LKW in einen Weihnachtsmarkt fährt und in Paris eine Konzerthalle und eine Satire-Zeitschrift überfällt und in London und Madrid vollbesetzte Züge sprengt). Wenn es also kein gemeinsames großes Ziel aller islamistischen Attentäter gibt, sondern jede/r Gruppe sein / ihr eigenes (unbekanntes) Ziel verfolgt, fehlt damit ebenfalls ein mit einem Krieg gemeinsames Element. 
Also auch in dieser Hinsicht ähneln Terroranschläge dem Verbrechen, nicht einem Krieg. 
Verbrechen geschehen innerhalb von Staaten, Krieg geschieht zwischen Staaten, die Kontrahenten sind etwa gleichstark, wenn sie es nicht wären, gäbe es keinen Krieg (die USA würden etwa gegen das winzige Kuba keinen Krieg führen, sondern es auf andere Art sich zu Willen machen. Boxer werden in Gewichtsklassen eingeteilt, denn ein Kampf zwischen zwei sehr unterschiedlich starken Boxern wäre sinnlos). Terroranschläge hingegen geschehen nicht zwischen Staaten und nichteinmal zwischen gleich starken Gegnern, also auch von daher ähnelt Terror mehr dem Verbrechern als einem Krieg. 
Zudem gibt es das Statement eines US-Präsidenten, dass alle Feinde, die von den USA gejagd werden, zwar fliehen, aber sich nirgendwo auf dem Globus verstecken können. Damit erklären die USA die Welt / den Globus quasi zu ihrem Binnenterritorium / Hinterhof. Somit dürfte auf dem gesamten Globus eigentlich nur noch Polizeirecht gelten. Man kann nicht Folgen los die Welt sich untertan und quasi zum eigenen Hinterhof machen und dann immer noch mit der Axt durchs Wohnzimmer laufen. 
Wir haben also nun vier Gemeinsamkeiten von Terroranschlägen mit dem Verbrechen, bzw vier Unterschiede Zwischen Terroristen und Kriegern / Soldaten.



Samstag, 16. Januar 2021

Nudging (Anschubsen)

Oder die Zielperson wird ohne Anlass, also willkürlich, von Polizei kontrolliert, und ihre Nachbarn werden von Polizei aufgefordert eventuelle Konflikte nicht nachbarschaftlich im Gespräch zu lösen, sondern Polizei zu rufen, die dann die Zielperson offiziell anspricht und den Vorgang in die polizeilichen Datenbanken einträgt - als negativer Score-Wert gegen die Zielperson.                              Die Nachbarn werden aufgewiegelt, etwa mit falschen oder tendenziös und selektiv ausgewählten privaten Daten aus den polizeilichen und geheimdienstlichen Datenbanken. Das nimmt den Nachbarn eventuelle Gewissensbisse, wenn es darum geht, die Zielperson zu mobben und zu stalken. Etwa indem Nachbarn Musik hörbar mit solchen Texten abspielen, die Überwachungs-Feedback erkennbar oder der Zielperson etwa einen Ortswechsel schmackhaft machen.                                                                          Also es geht darum, auf möglichst vielen Ebenen und Wegen, einer Zielperson ihre aktuelle Situation und Aufenthaltsort zu vergraulen, um einen Wechsel zu provozieren. Wer das Gefühl hat, in seiner Wohnung belauscht und beobachtet zu werden, erhofft sich vielleicht irgendwann durch einen Ortswechsel dem entkommen zu können - was sich dann allerdings als Illusion erweist.

Die Metapher vom Schubsen verbinde ich weniger mit Werbung oder dem sanften Leiten in bestimmte Richtungen, sondern mehr mit dem gezielten Wegschubsen aus der persönlichen Sphäre vertrauter Einschätzungen; etwa durch ein negatives Framing, z.B. in dem man in eine Reihe unstrittig negativer oder positiver Begriffe wie beiläufig einen oder mehr strittige oder neutrale Begriffe mit nennt, was diese so ganz nebenbei entweder diskreditiert oder unbegründet positiv auflädt, also deren Bewertung subtil verschiebt.                                                                                                                                          In unserer hitzigen Pandemiezeit mit verschärfenden Konflikten sehe ich in den Medien etwa die Tendenz, immer mehr eigentlich auch völlig unterschiedliche Randgruppen-Namen pauschal  zusammen zu fassen und in einen Abfalltopf zu werfen.                                                                        Diese Liste der Aussätzigen scheint immer länger zu werden: Soziale Medien, Impfgegner, Verschwörungstheoretiker, Covidioten, Muslime, Q-Anon, Reichsbürger, AntiFa, Corona-RAF, Neonazis, Marsmenschen, Selbstoptimierer, Dumpfbacken, Kommunisten, Kapitalisten, Ideologen, Hedonisten, Egozentriker, usw..                                                                                                                    Wer in den Sozialen Medien tätig ist fragt sich dann vielleicht, warum werde ich als Linker verdammt nochmal in einer Reihe mit Neonazis genannt. Oder wer glaubt die Erde ist keine Scheibe sondern eine Kugel fragt sich vielleicht warum er als Verschwörungstheoretiker gilt und in eine Reihe mit Reichsbürgern gestellt wird.                                                                                                                      Bald werden vermutlich auch Behinderte, Hartz-4-Empfänger und Bettler, usw dazu gezählt - wenn sie sich öffentlich deutlicher bemerkbar machen. Am Ende besteht die akzeptierte gesellschaftliche Mitte nur noch aus Journalisten, Polizisten, Juristen, Loyalisten, Ärzten und allen ihren treuen Handlangern. 

Nudging auch als eine Domäne Sozialer Medien                                                                                        Weil zum gezielten Nudging eine möglichst individuelle Kenntnis gehört, die von Rundfunkmedien Natur gemäß nur ziemlich begrenzt geleistet werden kann, und die Überzeugungskraft vieler privater Mitmenschen offenbar höher ist als die von ein paar unerreichbaren Medienprofis, darum wohl ist Nudging offenbar eher eine Domäne der sog. Sozialen Medien. Weil jeder Internetsurfer identifizierbar ist, weiß eine Webseite also mehr oder weniger genau, wer sie gerade liest (hier etwa weiß Blogger.com das, ich aber nicht. Es gibt aber auch Personalunion von Autor und Betreiber). Wenn die Webseite dann noch Zugriff auf Datenbanken hat mit Informationen über den Surfer, kann sie gezielt aber diskret den Surfer anschubsen (Nudging). Das könnte in Richtungen passieren, die sowohl im Interesse des Datenbankbetreibers als auch der (privaten) Webseiten sind - ein Grund für eine Zusammenarbeit.

Wenn es beispielsweise ein Interesse des Datenbankbetreibers gibt, einen bestimmten Internsurfer auf eine längere Reise zu schicken, etwa weil man in seinem häuslichen Bereich ungestört etwas machen möchte, oder weil man mit dem Reisenden etwas vorhat was man mit ihm zuhause nicht machen kann, dann könnten die an die Datenbank angeschlossenen Sozialen Webseiten etwa jedesmal wenn diese bestimmte Person oder dieser bestimmte Haushalt sie ansteuert, wunderschöne Panoramabilder ausländischer Hotspots, Fernweh erzeugende Videos und Reiseberichte ganz vorne und Oben platzieren, und scheinbar ganz nebenbei und zufällig alles Mögliche aus dem aktuellen persönlichen Umfeld des adressierten Besuchers schlecht reden, was den Besucher der eigentlich aus anderen Gründen die Webseiten besucht, die gar nicht auf Reisen spezialisiert sind, dann doch kurz oder mittelfristig immer mehr in Reiselaune bringt, und dann bucht die Zielperson vielleicht wirklich bald eine Reise - weil sie ohne es zu merken immer wieder von vielen und auf vielerlei subtile Art gezielt in diese Richtung geschubst wurde.

Zugegeben, auch ich betreibe hier nicht selten Nudging, wie bewusst oder unterbewusst auch immer. Es geht mir mit dem Text hier ja auch nicht darum, diese Praxis in Bausch und Bogen zu verurteilen, sondern sie sich bewusst zu machen und dann zu differenzieren, was man akzeptabel findet und was nicht.